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Spatenstich für den „Ville Campus“
Erftstadt wird Hochschulstadt. Die Hochschule des Bundes siedelt sich zwischen der Waldorfschule und dem Wohngebiet am Schießendahl auf einer rund 3,4 Hektar großen Freifläche an. Das Gehölzbiotop im Süden der Fläche soll erhalten bleiben.
Für die Ausbildung der Studierenden werden neben Verwaltungs- und Lehrräumen auch 530 Wohnungen geschaffen. Der Betrieb soll 2027 aufgenommen werden.
„Neben der Hochschule des Bundes in Brühl wird Erftstadt damit ein Leuchtturm für eine moderne, bürgernahe und lösungsorientierte Verwaltungsausbildung“, betonte Bürgermeisterin Carolin Weitzel, die sich persönlich dafür eingesetzt hat, den Hochschulstandort nach Erftstadt zu holen. „Ich bin überaus dankbar und stolz darauf, dass mir dies gelungen ist. Unsere Stadt bietet hervorragende Sport- und Freizeitmöglichkeiten, eine intakte Infrastruktur und liebens- und lebenswerte Stätten der Begegnung und des Austausches.“
Die weitere Begleitung und Entwicklung des Projekts liegt in den Händen des Stadtentwicklungsbetriebes Erftstadt (SEB) unter Leitung von Gerd Schiffer.
Gegründet wurde die Hochschule des Bundes im Jahr 1979. Angeboten werden zwei Master-Studiengänge, vier Bachelor-Studiengänge und elf Diplom-Studiengänge. Rund 8.700 Studierende absolvieren derzeit ihre Ausbildung an einem der bundesweit neun Standorte. „Allein seit 2017 hat sich die Zahl der Studierenden verdoppelt“, erklärte Dr. Sabine Leppek, Präsidentin der Hochschule des Bundes. „Erftstadt als Standort ist für uns somit enorm wichtig. Hier soll Wissen entstehen und vermittelt werden.“
Der grundlegende konzeptionelle Ansatz des städtebaulichen Entwurfs ist es, ein Erscheinungsbild zu schaffen, das bestehende und geplante Strukturen ergänzt und sich gleichzeitig durch einen eigenen Charakter abhebt. Das Gestaltungskonzept gliedert sich in verschiedene Zonen mit sich wiederholenden gestalterischen Aspekten, wie Bodenbelag oder Ausstattungen.
„Wir sind hier in Erftstadt sehr gut aufgenommen worden“, lobte Projektentwickler Markus Mertens die Gespräche in der Planungsphase.
Der Haupteingang des zentralen Verwaltungs- und Schulungsgebäudes soll durch Pflanzbeete mit Sitzgelegenheiten und Bäumen und einer Wasserspiegelfläche repräsentativ gestaltet werden. Vor den beiden anderen Gebäudeteilen sollen Vorplätze entstehen, die einem Gemeinschaftsgarten gleichen. Die Grünflächen sollen mit Bäumen, Gräsern und Stauden bepflanzt werden, Sitzgelegenheiten enthalten und mit Stellplätzen für Fahrräder ausgestattet werden.
Die angrenzende Straße K44 soll eine Abbiegespur erhalten, um den Ville Campus an die Straße anzubinden. Zusätzlich soll das Gebiet an das bestehende Radwegenetz im Süden anschließen und an den nördlich liegenden Bahnhof angebunden werden.
Ziel ist es, einen offenen attraktiven Raum mit Alleen und Plätzen zu schaffen, der knapp 250 Parkplätze zur Verfügung stellt. Dem gegenüber stehen 648 Fahrradstellplätze.
Die Planung der Gebäude erfolgt durch das Architekturbüro greeen! architects und die Landschaftsgestaltung durch das Kölner Büro Greenbox. Die Gebäude und auch das Freiraumkonzept mit Regenwasserretention und -versickerung sollen für Erftstadt ein nachhaltiges und ökologisches Leuchtturmprojekt darstellen.
Die Grundfläche der drei Gebäude liegt bei rund 7.152 m². Die Fläche der Außenanlagen beträgt gut 2,1 Hektar – etwa der Größe von drei Fußballfeldern. Außerdem werden 4.349 m² Dachfläche begrünt.
Die durch das Vorhaben ausgelöste Ausgleichsmaßnahme erfolgt auf einer bisher ackerbaulich genutzten, gut ein Hektar großen Teilfläche nördlich des Lauerbuschs. Die Fläche wird Teil des städtischen Öko-Kontos und ist bereits bepflanzt und eingesät worden.
Bis Ende Mai 2025 werden noch Erschließungsarbeiten erfolgen, so dass es in dieser Zeit zu temporären Straßensperrungen und Umleitungen des Radverkehrs kommen kann.
Der Campus mit dem Wohnheim soll im Sommer 2027 fertig sein.
Hintergrund
Die Ville Campus Grundbesitz GmbH plant das Neubauvorhaben für die Hochschule in Erftstadt auf Grundlage des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 208.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Landwirtschaft der Stadt Erftstadt hat in seiner Sitzung am 23.11.2021 den Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 208 “E-Liblar, Ville Campus“ gefasst. Die erforderliche Flächennutzungsplanänderung und das Planungsverfahren zum Bebauungsplan sind effizient und zügig ablaufen ohne dabei die notwendigen rechtlichen und fachlichen Standards zu vernachlässigen. Es wurden alle Voraussetzungen für eine nachhaltige und bedarfsgerechte Stadtentwicklung in enger Zusammenarbeit mit den relevanten Fachbehörden geschaffen.